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   Ziele
von EndoCert.

Eine Möglichkeit zur Erreichung dieser übergeordneten Ziele liegt in der Verpflichtung von Einrichtungen, bestimmte Vorgaben einzuhalten, die in der wissenschaftlichen Literatur nachweislich mit einer höheren Qualität bzw. Sicherheit für die Patienten verbunden sind. Der Nachweis hierrüber kann über eine Zertifizierung erbracht werden. Besondere Bedeutung hat dabei die Überprüfung der Struktur- und Prozessqualität. Zusätzlich sind Elemente, die der Überprüfung der Ergebnisqualität dienen, in das Verfahren integriert. Diese sollen künftig deutlich ausgebaut werden. Zusammen mit dem ebenfalls als Projekt der DGOOC eingeführten Endoprothesenregister Deutschland (EPRD), ergibt sich so ein umfassendes System zur weiteren Verbesserung der Versorgungsqualität im Bereich der Endoprothetik.

Die durch die Fachgesellschaft eingesetzte Arbeitsgruppe hat sich bei der Definition der Kriterien konsequent auf deren wissenschaftlich belegbare bzw. überprüfbare Relevanz für die Patientensicherheit und Versorgungsqualität ausgerichtet. Somit stellen die nach aktueller wissenschaftlicher Literatur erarbeiteten Qualitätsindikatoren eine wesentliche Grundlage für die qualitätsbezogene Behandlung der Patienten dar.

Die wesentlichen Elemente von EndoCert sind:

  • Interdisziplinär organisierter Behandlungspfad:
    • Endoprothetikzentren müssen über einen interdisziplinär gestalteten Behandlungspfad verfügen. Somit werden alle an der Leistungserbringung beteiligten Berufsgruppen und Disziplinen berücksichtigt. Angewandte Maßnahmen und Verfahren müssen leitliniengestützt sein. Die geltenden Zuständigkeiten müssen geregelt sein und eine regelmäßige, interdisziplinäre Überprüfung sowie Anpassung der Pfade erfolgen.
  • Konsequente, durchgehende Begleitung und ausführliche Kommunikation mit dem Patienten während seiner Behandlung:
    • Hierdurch wird eine verbesserte Beteiligung und Einbindung des Patienten in den Behandlungsprozess mit dem Ergebnis einer gesteigerten Versorgungsqualität erreicht.
  • Überprüfbarer Standard der Aus-, Weiter- und Fortbildung aller beteiligten Berufsgruppen:
    • Die regelmäßige Schulung der beteiligten Mitarbeiter im Umgang mit den Implantatsystemen und die verbesserte Information aller am Behandlungsprozess mitwirkenden Berufsgruppen senkt die Fehleranfälligkeit. Zudem ist für die Sicherstellung einer zukünftigen, qualitativ hochwertigen Versorgung der Bevölkerung die konsequente Aus- und Weiterbildung der ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeiter von großer Bedeutung.
  • Regelmäßige Teilnahme des Zentrums an externen Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie hiervon abgeleitet die Festlegung von Qualitätszielen. Die Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ist verpflichtend.
  • Vorhaltung von Strukturelementen, die für eine sichere und qualitativ hochwertige Patientenversorgung erforderlich sind
  • Einhaltung von rechtlichen Standards im Bereich der Hygiene und der Handhabung von Medizinprodukten
  • Konsequente, mindestens jährliche, externe Überprüfung der Einhaltung der Vorgaben durch geschulte, externe Auditoren (Fachexperten), die wiederum der Kontrolle einer Fachkommission und einer zugelassenen Zertifizierungsstelle unterliegen.
  • Aberkennung des Zertifikates bei Feststellung von definierten Abweichungen von den Vorgaben.

Neben der Erfüllung der Anforderungen auf dem Gebiet der Struktur- und Prozessqualität hat die Anzahl durchgeführter Versorgungen einen positiven Einfluss auf die erzielte Qualität. Dieser seit Jahren für viele Bereiche der Medizin nachgewiesene Zusammenhang gilt auch für den Gelenkersatz. Dabei besteht diese Korrelation für die durchgeführten Operationen pro Operateur und für die Anzahl der Eingriffe pro operativer Einrichtung. Dieser positive Einfluss der Versorgungszahl entsteht somit bei der interdisziplinären Behandlung des Patienten während der gesamten Behandlungskette und durch die Routine und Erfahrung der Operateure und aller an der Versorgung beteiligter Mitarbeiter. Eine korrekt und qualitativ hochwertig durchgeführte Operation führt nur dann auch zu einem sehr guten Ergebnis, wenn die Nachbetreuung des Patienten auf der Station und in allen weiteren Bereichen ebenfalls optimiert abläuft.

Für die Erfassung der Ergebnisqualität werden verschiedene klinische und radiologische Kriterien herangezogen. Durch die Verpflichtung der zertifizierten Endoprothetikzentren zur Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ist eine langfristige Erfassung der Behandlungsergebnisse sichergestellt.

Daneben sollen zukünftig auch Kriterien der Patientenzufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis erfasst und zunächst in Pilotprojekten ausgewertet werden. Hiermit ergeben sich interessante weiterführende Perspektiven für die zukünftige Bewertung der endoprothetischen Versorgung in Deutschland.

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